Ein persönliches Wort des Filmemachers

Der Auslöser dieses Filmes war ein Spruch, der mir an einer Demo für Lebensrecht entgegen geschrien wurde: “Hätt’ Maria abgetrieben, wärt ihr uns erspart geblieben!” Das hat mich zum Nachdenken gebracht. Ja was würde uns denn fehlen, wenn… Mein dritter Sohn Fabrice ist kein Leonardo Da Vinci, und er wird auch nie grossartige intellektuelle Leistungen wie Stephen Hawking erbringen. Fabrice hat das Down Syndrom. Er kann nicht rechnen, schreibt nur ganz krakelig und fehlerhaft. Vieles lernen wir mit ihm in kleinen und manchmal mühsamen Schritten. Aber er lebt. Und wie! Nie hätte ich mir vorstellen können, dass sich mein Leben so dramatisch verändern würde. Als praktizierender Christ habe ich mir die Frage gar nicht erst stellen müssen, ob ich ein behindertes Kind akzeptieren würde oder nicht. Ich bin selber die ersten drei Jahre meines Lebens elternlos in einem Heim aufgewachsen. Und doch dankbar, dass meine Mutter sich für das Leben entschieden hat! Seither haben meine Frau und meine zwei anderen Söhne unglaublich viel von Fabrice gelernt. Er hat unsern Blick für das Besondere und Andere geöffnet. Er strahlt Emotionen von grösster Dichte aus.

Er ist stur, witzig, sehr sensibel und hat oft ganz eigene Ansichten. Ich möchte ihn keinen einzigen Tag missen! Ich verurteile keine Frau, die abgetrieben hat. Jede Geschichte ist anders. Aber ich trauere auch um jedes Leben, das nicht sein durfte.